Der Pelzmantel
Es wollt‘ Elena Fox mitnichten –
gewöhnt an Luxus, Pomp und Glanz –
auf einen schönen Pelz verzichten.
Drum bat sie Ihren Mann, den Franz,
im Wald die Tiere abzuschießen,
für ihres Mantels Eleganz.
Schwarz-Weißer Look sei zu begrüßen,
sie denke da an Skunk, dies Fell,
sie schätze ja die kleinen Süßen.
Der Franz als Jäger war zur Stell,
erfüllte ihre Wünsche ganz,
erschoss zwölf dieser Tiere schnell.
Ein Kürschner nahm die Fellsubstanz
und fertigte den Mantel an;
dem Leid des Tiers galt Ignoranz.
Die Frau ihr Prachtstück so gewann.
„Ich mit Brillanz mich präsentier’“,
hofft‘ auf dem Fest Applaus sie dann.
Hochmütig schritt sie durch die Tür;
doch alle gingen auf Distanz:
„Oh nein, da kommt ein schlimmes Tier!
Was soll denn dieser Firlefanz?“
Elena erntete nur Spott:
„Gebt acht auf dieses Stinktiers Schwanz!“.
Und laut ertönt‘ ein Lach-Komplott,
drum stürmt die Skunk-Frau aus dem Saal.
Ihr Mantel war nicht flott, nur Schrott.
Bemerkte sie, erkannt‘, noch fahl,:
Man sollt‘ solch Lehre nicht brüskieren –
in Zukunft ein für allemal –
„Kein Mensch trag‘ Pelze von den Tieren,
denn deren Tod ist nicht banal!“
© Text: Ingrid Herta Drewing
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