Sylvesters Silvester

Sylvester, jener frech‘ gewitzte Kater
war jüngst zum Jahresende auf der Pirsch,
denn an Silvester spielt er gern Theater
dort im Casino nah dem „ Weißen Hirsch“.

Zwar war’n ihm fast die Mäuse ausgegangen;
doch hatte er mit seinen letzten Glück,
gewann das, was ihm fehlte, zum Erlangen
den Tanz mit Mieze, Katzenfrau mit Chic.

Er führt‘ sie auf’s Parkett, gestand, er liebe
von allen flotten Miezen sie allein.
Jedoch sie meinte nur, das, was ihn triebe,
sei wohl bewirkt durch Alkohol im Wein.

Und außerdem hätt‘ sie schon einen Holden,
der ihr den Himmel hole auf die Erd‘,
der komme gleich und tilge Liebesschulden,
entführe sie auf einem weißen Pferd.

Sie ließ ihn stehen, wollte grad verschwinden,
da sprang Sylvester zu der Tür, den Schmerz
mochte er ohne sie so nicht verwinden
und griff sich in Verzweiflung ihren Nerz.

Da zeigte sie ihm wütend ihre Krallen.
„Was fällt dir ein, verrücktes Katervieh,
mich zu berauben, schmachtend anzulallen,
so einen blöden Typ sah ich noch nie!“

Sylvester ließ den Pelz zu Boden gleiten,
und wandte flugs von Mieze seinen Blick,
begann mit flottem Schritt davon zu schreiten,
es fuhr sein Kater-Stolz ihm ins Genick.

„Auch andre Mütter haben Töchter, schöne,
es muss nicht die verwöhnte Mieze sein.
Wie sagte Vater einst doch:’Liebe Söhne,
es gibt so viele liebe Kätzchen fein.’“

© Ingrid Herta Drewing,2016

Silvester

Das alte Jahr, es geht, lässt Sonne glänzen;
ein Frühlingsmorgen, Himmelsbläue, mild,
als wolle es zum Abschied uns kredenzen,
was es trotz Neige noch erstrahlend füllt.

So muss ein Abschied sein, ein letzt‘ Beschenken,
das zärtlich in Erinnerung erglüht.
Vergangenes erwacht, wenn wir gedenken
der Freude, all dem Schönen, das erblüht‘.

Das neue Jahr begrüßen wir und hoffen
auf Frieden in der Welt, auf Wohl und Glück.
Noch liegen viele Zukunftswege offen,
und wir begegnen ihm mit frohem Blick.

Wir Menschen träumen an der Zeitenwende,
dass alles, was uns quält, nun wirklich ende.

© Ingrid Herta Drewing,2015

Silvester in der Stadt

Böller hallen durch die Straßen.
Zu Silvester dies‘ Komplott
der Dämonen, die vergaßen,
dass das Knallen ohne Maßen
ist nur teurer, übler Trott.

Fackeltanz der Pyromanen;
jährlich immer wieder neu
schicken sie des Feuers Fahnen
und Raketen auf die Bahnen,
lärmen, zündeln ohne Scheu.

Keine Rücksicht, man lässt’s krachen,
fragt nicht nach, ob Not und Leid
Menschen, Tiere trifft; zum Lachen
wär’s, Gedanken sich zu machen.
Jetzt herrscht für sie Kracher-Zeit.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Feuerspiel

Sylvester-Böller,
die Pyromanen bilden
selbst die Dämonen,
die sie verjagen wollen.
Achtloses,kindisches Spiel!.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Silvester

Es endet das Jahr,
verhüllt in Regenschleier
das schüttere Haar.

Böller gegen Dämonen
zünden ewig Gestrige.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Silvestergruß

Silvestertag, so soll er sein,
er strahlt in goldnem Sonnenschein
auf blauer Himmelsbühne.
Was gestern sich noch grau fand ein,
darf heute glänzen licht und fein;
es fehlt die Abschiedsmiene.

Das alte Jahr sagt froh Adieu,
fast frühlingshaft, hier ohne Schnee,
fern aller Kapriolen.
die grünen Vögel in der Höh‘
begrüßen hier am klaren See
das neue unverhohlen.

Wir hoffen, dass in hellem Licht
2014 zeig‘ Gesicht
als Jahr in Wohlstand, Frieden,
erfüllen gerne unsre Pflicht
und scheuen auch die Mühen nicht,
die uns damit beschieden.

© Ingrid Herta Drewing,2013

Silvester

Versammelt
in Feierlaune
Familie und Freunde.
Sektkorken knallen, Böller vertreiben
Angstdämonen.

Silvesterfeuer,
farbige Sterne
am mitternächtlichen Himmel,
begrüßen das neue Jahr
hoffnungsfroh.

© Ingrid Herta Drewing

Silvesterwünsche

Und wieder geht ein Jahr zu Ende,
ein neues grüßt im Januar.
Wir Menschen an der Zeitenwende
umarmen, schütteln uns die Hände
und wünschen uns ein gutes Jahr.

Als hätten Wünsche die Magie
und würden wie im Märchen wahr…
Er scheint dir fast als Idiotie
der Traum von Glück und Harmonie
der Welt, die friedlich, wunderbar.

Und doch, aus allem spricht dies‘ Hoffen,
ein Leben, das auf Zukunft baut,
verdrängt, was Böses uns betroffen,
sich haltend für das Gute offen,
wenn es so optimistisch schaut!

Wer glaubt, erbittet Gottes Segen,
weiß sich in seiner Hand geborgen
und fürchtet nicht, auf neuen Wegen
zu fallen, fühlt, Gott wird ihn hegen,
geleiten hin zu hellem Morgen.

© Ingrid Herta Drewing

Silvesterwünsche

Wir sind wohl hoffnungsvolle Optimisten,
begrüßen froh gestimmt das neue Jahr
und glauben, dass sich nun doch bessern müsste,
was uns im alten gar zu garstig war.

Gesundheit sehnt herbei der leidend Kranke,
an Arbeit denkt, wer lang schon arbeitslos.
Der Klimagunst gilt grün auch der Gedanke,
man wünscht sich, Einsicht werde endlich groß.

Der Eine träumt von seiner großen Liebe,
ein Anderer sieht ’s Glück in Gut und Geld.
Bescheiden wünscht so mancher, Frieden bliebe
erhalten ihm in seiner kleinen Welt.

So wähnen wir das Wohl im Zeitenschritt,
und immer geht die Hoffnung lächelnd mit.

Ingrid Herta Drewing