Warnende Vorzeichen

Behäbig, träge fließt der Fluss dahin.
Die starke Hitze hält das Land im Griff;
und seit der großen Trockenheit Beginn
fahren nur Boote, nie ein großes Schiff.

Das Laub der Auenwälder, sonst so grün,
hat hier zu früh nun seinen Herbst erfahren.
Grundwasserspiegel sank, und kein Erblüh’n
färbt dort der Weiden welke Trauer-Haare.

Der Gletscher, der den Fluss im Sommer speiste,
er ist geschmolzen vor geraumer Zeit,
und karge, schroffe Berge, Schnee verwaiste,
sie speichern kaum mehr Wasser, das bereit.

Der Klimawandel, den der Mensch beschworen,
weil er in Unvernunft und Blindheit weilt,
zeigt uns jetzt bitter, was wir da verloren.
Die Strafe der Natur uns hart ereilt.

Noch scheint’s ein böser Traum zu sein, ein Mahnen.
Jedoch die Zeichen sehen wir weltweit.
Drum hisst jetzt endlich alle Rettungsfahnen,
beachtet sorgsam stets Nachhaltigkeit!

© Ingrid Herta Drewing

Wassermangel

Es warten auf den Frühlingsregen
schon lange Wiesen, Wald und Feld.
Zu trocken ist es, Sonnensegen
hat wochenlang sich eingestellt.

Nun darben Pflanzen, in den Wäldern
herrscht schon wie sommers Brandgefahr.
Die Bauern wässern künstlich Felder,
staubtrocken liegt die Erde.

Der Pegel vieler Flüsse ist
so niedrig wie sonst selten.
Die Schifffahrt fast erliegen müsst;
auf Regen hofft Rheinfelden.

Am Deutschen Eck in Koblenz dort
ist flach der Rhein, ein Meter
der Wasserstand; man quert vor Ort
den Rhein hier bald per Pedes.

Mag Mai doch endlich Regen bringen,
nachholen, was April versäumt,
damit die Quellen, Bäche springen,
die Tier- und Pflanzenwelt schön träumt!

Ingrid Herta Drewing