Milder Winter

Das Sonnengold und Himmelblau
an diesem Wintertag erstrahlen.
Vorbei sind Nässe, Nebelgrau;
Schneeglöckchen, ohne Schnee, mit Tau,
Vorfrühlings Bild schön malen.

Der Januar, der viel zu warm,
lässt hier im Park die Weiden blühen.
Der Winterlinge Blüten-Charme
darf schon, ohn‘ Schnee-und Frost-Alarm,
goldgelb im Beet erglühen.

So sehr mich dieser Anblick freut,
bin ich damit doch nicht zufrieden.
Mir fehlt der Landschaft Winterkleid.
Ich mag es, wenn es friert und schneit,
und klar sich zeigt die Jahreszeit,
kein Klimawandel uns beschieden.

© Foto u.Text: Ingrid Herta Drewing

Januartag

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Der Winter bleibt
im fernen Haus,
frönt dort dem Frost,
Frau Holle
kein Schneelied schreibt,
sie ruht sich aus,
trinkt süßen Most
und schläft im Flaus
der Wolle.

Der Himmel klar,
der Sonne Licht
beglückt uns Sinn
und Herzen.
Noch Januar,
doch sie verspricht
nun schon Gewinn,
fast milde Sicht
des Märzen.

Es leuchten da
auf grünem Grund
auch ohne Schnee
die Glöckchen.
Hell blühen sah
ich Weiden und
in der Allee,
am See im Rund
die Pollenflöckchen.

© Foto u. Text / Ingrid Herta Drewing, 2018

Magischer Augenblick

Ja, Tage gibt es, die sich zart entfalten,
wie Rosenblüten sich im Licht bereiten.
Die Sonne wird am Himmel zärtlich walten,
im Abendrot erglühen, sinkend gleiten.

Den Sternen-Mantel darf die Nacht ausbreiten.
Des Mondes Silber fließt auf Stadt und Land,
mag sanft die Schwäne auf dem See geleiten,
und Weiden träumen dort an Ufers Rand.

Da wähnst auch du dich jenseits aller Zeiten,
gebannt von diesem schönen Augenblick,
und deine Seele fühlt die stillen Weiten
des wunderbaren Lebens, irdisch‘ Glück.

Du hörst dein Herz, folgst nicht dem Takt der Uhr,
verzaubert schaust du: Schön ist die Natur!

© Ingrid Herta Drewing,2015

Frühlingshauch

Ein Frühlingshauch liegt auf der Stadt,
die Sonne scheint und Vögel singen.
Ein Schneerest noch im Park, sonst hat
die Wiese Grün hervorzubringen.

Nilgänse watscheln hin zum Teich,
der nun vom Eise ist befreit.
Die Weiden wachsen, knospenreich,
zum Frühlingsblühen schon bereit.

Auch wenn die Luft mich kühl berührt,
ist mir doch frühlingsleicht der Sinn;
die Zaubernuss, in Blütenzier,
lässt schwinden Wintersfrust dahin.

© Ingrid Herta Drewing

Nordholland-Bild

Gestutzte Weiden,
knorrige Bäume, säumen
den Lauf des Flüsschens.

Friedlich grasen dort
mit ihren Mutterschafen
wollige Lämmer.

Die alte Mühle,
deren Flügel nun ruhen,
sie weckt Nostalgie.

Riesenwindräder,
nicht auszublenden,kreisen,
verfremden das Bild.

© Ingrid Herta Drewing,2014

Frühlingsmittag am See

Es tanzen funkelnd, sonnentrunken
dort auf dem See Milliarden Lichter
gleich Frühlings hellen Lebensfunken;
und träumend, in die Welt versunken,
erwachen lächelnde Gesichter.

Das grünt und blüht! An allen Zweigen
aus Knospen Blätter, Blüten quellen.
Ihr grünes Haupt die Weiden neigen;
im Spiegel mag der See sie zeigen
dem Schwanenpaar, das sanft zur Stelle.

Ich stehe am Gestade, schaue
beglückt auf dieses neue Werden,
das zärtlich sagt:“Sieh und vertraue
auf Gottes Güte! Darauf baue,
er schenkt uns Leben hier auf Erden!“

© Ingrid Herta Drewing,2014

Herbstidylle am See

Aus dem Wolkenbett
lugt eine müde Sonne
mit matten Strahlen.

Weiden neigen sich,
spiegeln in dem stillen See
ihr goldenes Haar.

Am Ufer Enten
watscheln schnell zum Kinde hin,
um Futter heischend.

© Ingrid Herta Drewing