Gone with the Wind
Das Leben schreibt die seltsamsten Geschichten,
und dennoch oft profan, folgt man Berichten.
Es habe sich in Schottland zugetragen,
als man beim Whiskey Bechern saß zusammen,
im Übermut gewettet sozusagen,
wem es gelänge, seines Windes Flamme
selbst zu entzünden, so den Sieg zu wagen.
Man ging in Ian’s Scheun‘, so war ’s beschlossen,
der sich vor allen schon als Sieger sah ,
zumal zuvor viel Bohnen er genossen,
da sei ja wohl auch Gasentwicklung da,
die wollte er entflammen, fest entschlossen.
Den Freunden wollt‘ das Spielchen nicht gelingen.
Doch Ian prahlte lachend: „ Nicht so kurz
wie eure Lüftchen, die hier harmlos singen,
werd ich vorführen meinen Feuerfurz
und dann damit gewiss den Sieg erringen!“
Stand vor dem Stroh, tat blank sich präsentieren,
nahm’s brennend Streichholz und mit einem Hurz
ließ er den Darmwind raus, und im Flambieren
schoss feurig hell heraus aus ihm sein Furz,
der schnell im Stroh ein Feuer konnte schüren.
Und eh man sich versah, konnt‘ hilfreich rühren,
man rettete sich schnell für Frau und Kind,
das Feuer loderte, war heiß zu spüren,
die Scheun‘ verlor’n „ Gone with the Wind!“
und zeigt‘, wohin solch falsche Siege führen.
© Text: Ingrid Herta Drewing,
Foto: Pixabay